In der Anthologie “Ruiniert Euch!” (starfruit publications, 2021) durfte ich einen sehr persönlichen Essay über das Schreiben, Sprachlosigkeit als Teil des Habitus, Herkunft sowie Obdachlosigkeit und Scham publizieren.

Weitere Beiträge u.a. von: Zoe Beck, Ann Cotten, Elke Erb, Lena Gorelik, Pierre Jarawan, Lisa Jeschke, Tristan Marquardt, Ronya Othmann, Milo Rau, Monika Rinck, Kathrin Röggla, Lady Bitch Ray, Ulf Stolterfoht.

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“Versuch über das Unbehagen - über Herkunft und Repräsentation”

Vor dem Grand Hotel” ist eine Erzählung, die anlässlich des Kunstprojekts "Im Grünen; zentral, offen, alt" im Alten Botanischen Garten in München entstand.

Man kann die Erzählung auf der Webseite des Projekts als pdf herunterladen.

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In Der Sandler wird eine Geschichte erzählt, die eigentlich gar nicht erzählt werden darf. Denn sie handelt von der Scham des sozialen Abstiegs – und diese Scham macht die Betroffenen schweigen. Der Sandler ist ein Roman, der Obdachlose ins Zentrum stellt und trotz aller Fiktion ein realistisches und vielschichtiges Bild ihres Alltags auf den Münchner Straßen vermittelt.

Ein Roman über Reue, Ausgrenzung, fehlende und dann auch wieder überra­schende Solidarität. Selten hat sich ein Roman so intensiv und kenntnisreich mit Obdachlosen auseinandergesetzt.

Einer von ihnen ist Karl Maurer. Er mäandert durch die Stadt, besucht Suppenküchen und Kleiderkammern und manch­mal wird er von den Bildern seines früheren Lebens eingeholt – von seiner Frau und seiner kleinen Tochter, der Zeit als Mathe­matiklehrer und dem Kind, das ihm vors Auto lief. Gleichzeitig durchstreift auch sein Freund Lenz die Stadt auf der Suche nach ihm. Lenz, ein Zettelschreiber und Utopist, spürt, dass es mit ihm zu Ende geht. Er will Karl seine unfertigen Notizen vermachen und, was noch viel wichtiger ist, den Schlüssel zu seiner Wohnung, die er geerbt hatte, in der er sich aber geweigert hatte zu leben.

Lenz’ Tod ist ein Wendepunkt. Die Wohnung könnte Karls Chance sein, die diffusen, stets auf die lange Bank geschobenen Pläne, sein Leben wieder in den Griff zu bekommen, in die Tat umzusetzen. Auch Kurt, ein Haftentlassener, der stets den An­griff für die beste Verteidigung hält, merkt, dass er sein Leben ändern muss. Er sucht ebenfalls eine Bleibe, die er mit nieman­dem mehr zu teilen braucht.

Der Sprachlosigkeit der Obdachlosen setzt Markus Ostermair eine Sprache ent­gegen, die nahe an ihr Leben heranführt, ohne dabei zu werten, zu romantisieren oder voyeuristisch zu sein.

Pressestimmen

„Aus einem seltenen Thema der Literatur wird ein gnadenlos guter Roman. [...] Wann hätte je ein literarischer Text das Leben auf der Straße derart tief beleuchtet?“
Alex Rühle, Süddeutsche Zeitung

„Der Roman entwirft ein breit gefächertes Panorama des Lebens auf der Straße, und Ostermair gibt seinen Figuren den Raum, den sie brauchen. An diesem Roman wird es lange Zeit kein Vorbeikommen geben, wenn von Obdachlosigkeit in Deutschland die Rede ist.“
Michaela Maria Müller, taz

„Es ist ein ungemein berührendes und wichtiges Buch. [...] Dem Osburg Verlag ist es hier gelungen, wirklich einen großen Wurf zu platzieren.“
Alexander Suckel, mdr kultur

„Ostermair hat einen radikal ehrlichen Roman über das Leben auf der Straße geschrieben.“
BR Fernsehen, capriccio

„Ostermair besticht in seinem Debütroman mit Stil. [...] Ein starker Roman, der durch das würdevolle Erzählen aufrüttelt.“
Angelo Algieri, Buchkultur

„Es ist, um dies vorwegzunehmen, ein ungemein starkes, bewegendes, realitätssattes, packendes und literarisch meisterhaftes Buch. Hier kennt sich einer aus, schaut genau hin, kann sich in seine Figuren versetzen und für all das eine Sprache finden.“
Olaf Cless, Düsseldorfer Straßenzeitung fiftyfifty

„Wer wissen möchte, wie sich der Lebensalltag eines obdachlosen Menschen anfühlt, dem sei das Buch “Der Sandler” wärmstens anempfohlen.“
André Hoek, ehemaliger Obdachloser, auf seinem Blog: http://andrehoek.blogspot.com/

„Ostermair […] gelingt hier gleich mit seinem literarischen Debüt ein großer Wurf. Es ist kein Heischen nach Mitleid, es ist keine oberflächliche Gesellschaftskritik, es ist schlicht ein großartig komponierter Roman, der zu einem Kern vordringt, der normalerweise verborgen bleibt.“
Torben Rosenbohm, Nordwest Zeitung

„Wer sich fragt, warum Menschen vor dem Weg aus der Unerträglichkeit der Straße zurück in eine Wohnung zurückscheuen, findet hier eine literarische Antwort. „Der Sandler“ ist ein großer Roman.“
Bastian Pütter, Straßenkreuzer – Das Sozialmagazin

Weitere Publikationen

 
 
Am Erker 74-350.jpg

„Dunkle Fenster“, in: „Tag und Nacht“. Am Erker, Zeitschrift für Literatur 74, 2017, S. 5-10.

„Karl Maurers Streifzug“, in: 25. open mike – Wettbewerb für junge Literatur: Die 20 Finaltexte. Allitera Verlag (München), 2017, S. 87-91.

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„Der Schäfer“, in: Federwelt: Zeitschrift für Autorinnen und Autoren 84, Oktober/November 2010, S. 44-46.